Detailansicht

Lebensmittel-Verschwendung: Studierende und Forscher der Universität Hohenheim engagieren sich  [26.11.12]

Studentische Aktionen: • Vortrag und Diskussion mit Buchautor, Tristram Stuart (auf Englisch): 27.11., ab 19:00 Uhr, Thomas-Müntzer-Scheuer, Emil-Wolffstr. 20 • Eat-In: 28.11., 12:00 Uhr, Foyer des Bio-Zentrums, Garbenstr. 30

Angesichts des Welthungers ein echter Skandal: Täglich landen in Industrieländern Tonnen von Lebensmitteln auf dem Müll. Vieles davon wäre eigentlich noch genießbar. Zum Eat-In, einem Mittagessen aus vermeintlichen „Ernteabfällen“, und zum Diskussionsabend mit Buchautor Tristram Stuart („Waste: Uncovering the Global Food Scandal“) an der Universität Hohenheim laden die studentischen Gruppen Greening Hohenheim, FRESH und die Kulturgruppe.

Studierende und Forscher engagieren sich gegen Lebensmittel-Verschwendung / Bildquelle: FRESH / Greening Hohenheim

Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO werfen die Verbraucher in den Industriestaaten jedes Jahr mehr als 220 Millionen Tonnen Essen weg.

„Die Menge würde ausreichen, um das Welthungerproblem in den Griff zu bekommen. Stattdessen treibt die Verschwendung die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt weiter in die Höhe – ein Problem, das sich mit wachsender Weltbevölkerung von Jahr zu Jahr zuspitzt“, so Manuel Hilscher, Mitglied der Gruppe FRESH. „Gleichzeitig ist die Überproduktion mitverantwortlich für den Treibhauseffekt. Schließlich stammt der Großteil der menschgemachten CO²-Emissionen aus der Landwirtschaft.“

Um Bewusstsein auf das Problem der Lebensmittelverschwendung zu lenken, planen die studentischen Initiativen Greening Hohenheim, FRESH und die Kulturgruppe gemeinsam zwei Aktionen auf dem Campus der Universität Hohenheim.

 

Green Bug Lecture mit Tristram Stuart

Dienstag (27.11., ab 19:00 Uhr, Thomas-Müntzer-Scheuer)

Dazu haben die Studierenden unter anderem Autor und Food-Aktivist Tristram Stuart eingeladen. In seinem Buch „Waste: Uncovering the Global Food Scandal“ analysiert er die Kette der Verschwendung von der Landwirtschaft über die Industrie und Supermärkte bis hin zum Verbraucher. Über Ursachen und Lösungen spricht er am Dienstag in der Thomas Müntzer-Scheuer. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Ebenfalls zu Gast sind Vertreter der Initiativen „Slow Food“, „Solidarische Landwirtschaft“, des Life Science Center Hohenheim und der Abfallbeauftragte der Universität Hohenheim.

 

Eat-In

Mittwoch (28.11., 12:00 Uhr, Foyer des Biogebäudes)

Mittwoch-Mittag wird es dann lecker: Die Gruppe FRESH hat Bauernhöfe in der Region besucht und so genannte „Erntereste“ eingesammelt. Es handelt sich dabei um einwandfreies Gemüse, das wegen kleiner Schönheitsfehler nicht im Supermarkt verkauft werden kann.

Dass die unförmigen Kartoffeln und krummen Gurken viel zu schade zum Wegschmeißen sind, beweist FRESH bei einer Koch-Aktion. Alle Hohenheimer Studierenden und Mitarbeiter sind zum gemeinsamen Mittagessen im Bio-Foyer eingeladen.

 

Hintergrund: Forschung gegen Lebensmittelverschwendung

Das Thema Lebensmittelverschwendung ist auch Gegenstand der Forschung an der Universität Hohenheim. Das Life Science Center beteiligt sich als einzige deutsche Institution am EU-Projekt FUSIONS.

Ziel des Projekts ist es, einheitliche Verfahren zu entwickeln, um Lebensmittelverschwendung in der EU messbar zu machen, sowie Strategien gegen Verschwendung aufzuzeigen. Außerdem will FUSIONS Akteure des europäischen Lebensmittelsektors vernetzen – das heißt Wissenschaftler, Vertreter aus dem Handel, Lebensmitteldienstleister, Vertreter von Verbraucherorganisationen und Nicht-Regierungs-Organisationen sowie Gesetzgeber.

Insgesamt sind 15 europäische Institutionen beteiligt. FUSIONS ist auf eine Laufzeit von vier Jahren angelegt und hat ein Gesamtvolumen von ca. 4 Millionen Euro.

Text: Leonhardmair / Klebs


Zurück zu Pressemitteilungen Bioökonomie-Projekte