Gründung: Kompetenzzentrum Biointelligenz – nun stark im Verein [25.06.21]
Gründungsmitglieder sind die Universitäten Hohenheim und Stuttgart, das Reutlinger NMI sowie die Fraunhofer Institute IAO, IBP, IGB und IPA.
Das seit zwei Jahren aktive Forschungsnetzwerk hat heute den gemeinnützigen Verein Kompetenzzentrum Biointelligenz e.V. gegründet. Forschungseinrichtungen aus dem Stuttgarter Raum wollen damit das Zusammenwachsen von Natur, Technik und Informationswissenschaft unterstützen und das Paradigma der Biointelligenz in die Breite bringen.
Die Öffentlichkeit weiß eigentlich schon Bescheid, denn im Mai ist ein Sonderheft Biointelligenz von Bild der Wissenschaft erschienen, der Blog des Kompetenzzentrums www.biointelligenz.de geht bereits in die 5. Woche, ab nächsten Monat starten die öffentlichen Veranstaltungen in der Württembergischen Landesbibliothek mit Vorträgen und Diskussionen zu Themen der Biologischen Transformation. Sie gehen über ein ganzes Jahr. Was steckt dahinter?
In der Präambel der Vereinssatzung wird erklärt: „Biointelligenz versteht sich als ein Paradigma: nämlich der Verknüpfung von informationsgetriebener Intelligenz mit der Entwicklung und Etablierung neuer biologischer und/oder bioinspirierter Prozesse, Systeme, Apparate oder Wertschöpfungsketten.
Als solche ist die Biointelligenz Triebkraft für die Biologische Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer neuen technischen Basis für eine nachhaltige Wirtschaftsform. Die Instrumente der Biologischen Transformation sind die Bioinspiration, Biointegration und Biointeraktion.
Somit ist es ein ausgesprochenes Ziel, die Biointelligenz als Kernbaustein für den Wandel der Wirtschaft und Gesellschaft zu etablieren.“
Am heutigen Freitag, den 25. Juni hat nun (virtuell) die Gründungsveranstaltung mit der Verabschiedung der Satzung, die Wahl des Vorstands und der Strukturierung der Gremien stattgefunden. Der Verein ist die Dachorganisation eines bereits seit 2019 bestehenden Forschungsnetzwerks. Er wird aber darüber hinaus in den Bereichen Transfer, Vernetzung und Veranstaltungen aktiv sein.
Durch die Institutionalisierung erwarten die Gründungsmitglieder einen erheblichen Schub für die Sichtbarkeit dieses disruptiven Themas in der Region und darüber hinaus.
»Wir freuen uns über jede juristische oder natürliche Person, die sich unserer Biointelligenz-Bewegung anschließen will«, so der frisch gewählte Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Thomas Bauernhansl.
Als Organisationen tragen die Universität Hohenheim und die Universität Stuttgart, das Reutlinger Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut sowie die Fraunhofer-Institute IAO, IBP, IGB und IPA den gemeinnützigen Verein.
Sein Ziel ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung sowie insbesondere die inhaltliche Weiterentwicklung und Verstetigung der Biointelligenz im nationalen und internationalen Kontext, um nachhaltige Innovationen für eine zukunftsfähige Wertschöpfung zu realisieren.
Entscheidend für eine nachhaltige Innovation ist nach Meinung der Gründerinnen und Gründer nicht ausschließlich die Wirtschaftlichkeit, sondern die Schaffung von Neuerungen, die einen positiven ökonomischen, ökologischen und sozialen Beitrag leisten.
Um diesen Veränderungsprozesses in Gang zu setzen, ist Folgendes geplant:
- Bündelung und Zusammenführung relevanter Disziplinen für intra- und transdisziplinäre strategische Partnerschaften,
- Generierung von wissenschaftlichen Impulsen und Lösungsansätzen,
- Aufbau und Betrieb von Themen-Plattformen für Forschungsvorhaben,
- Förderung, Unterstützung und Durchführung von Forschung und Entwicklung, z. B. durch Unterstützung der Einwerbung von Mitteln,
- Technologietransfer von der Forschung in die industrielle Anwendung (Entwicklung, Durchführung, Unterstützung der Einwerbung von Mitteln und Förderung),
- Unterstützung von Nachwuchsforscherinnen und -forschern,
- Aus- und Weiterbildung (Entwicklung, Durchführung, Unterstützung der Einwerbung von Mitteln und Förderung),
- Coaching, Scouting, Roadmapping und Beratung,
- Öffentlichkeitsarbeit.
Text: Fraunhofer IPA