Beliebtester Rektor Deutschlands: Prof. Dr. Dabbert von der Universität Hohenheim ist Rektor des Jahres [16.02.16]
Rektor der Universität Hohenheim führt Ranking des Deutschen Hochschulverbandes an/ Landesministerin Bauer zum 3. Mal Wissenschaftsministerin des Jahres
An einer besonderen Universität kann man Besonderes erreichen: mit diesem Bekenntnis zu seiner Universität Hohenheim reagierte Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert auf die Bekanntgabe seiner Wahl zum Rektor des Jahres. Die Auszeichnung wird einmal im Jahr vom Deutschen Hochschulverband (DHV) vergeben. Ausschlaggebend ist die Beurteilung von Wissenschaftlern der jeweiligen Universität. Herzliche Glückwünsche adressiert der Rektor des Jahres an die Wissenschaftsministerin Baden-Württembergs, Theresia Bauer: Die Landesministerin wurde zeitgleich und bereits zum dritten Mal mit bislang bestem Ergebnis zur Wissenschaftsministerin des Jahres gekürt.
Das DHV-Ranking ist ein Zeugnis der besonderen Art: Professoren und Wissenschaftler bewerten ihre Rektoren. Dabei vergeben sie Schulnoten für insgesamt 11 Eigenschaften. Als „Prädikatsnote“ bezeichnet der Deutsche Hochschulverband die Bestbewertung für den Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert (Schulnote 1,65; Notendurchschnitt aller Rektoren: 2,62)
Bewertet wurden u.a. Qualitäten wie Führungskompetenz, Respekt für die Unterschiedlichkeit der Wissenschaftskulturen, Problemlösungskompetenz, Mut zu Entscheidungen, visionäre Kraft, Fairness und Ehrlichkeit. Ihre Bewertung konnten die Wissenschaftler noch mit freien Kommentaren zur Amtsführung ihres Rektors ergänzen.
Geschätzte Führungspersönlichkeit mit anspruchsvollen Zielen
Auch die freien Kommentare zum Preisträger Prof. Dr. Dabbert seien (entsprechend seiner „Note 1,65“) überwiegend positiv, teilt der Deutsche Hochschulverband in seiner heutigen Pressemitteilung mit: Der Agrarökonom werde als eine Führungspersönlichkeit geschätzt, die tiefe Detailkenntnis besitze, zuhöre und andere Meinungen respektiere.
Auch „bei wachsender Leistungsorientierung der Universität mit anspruchsvollen Zielen in Forschung und Lehre“ gelänge es dem Rektor, die „persönliche Atmosphäre an der Universität zu wahren“. Dies nicht zuletzt, weil er „umsichtig und geduldig mit allen Beteiligten umgehe, indem er seine informierten Entscheidungen plausibel begründe, ohne andere Positionen zu desavouieren“, zitiert der DHV in einer Wahlauswertung aus den freien Kommentaren.
Amtsführung mit großer Innovationsfreude
Der Hintergrund für die genannten Qualitäten dürfte sich auch an einer Reihe von Weichenstellungen der vergangenen vier Jahre ablesen lassen.
• Zusammen mit seinen Rektoratskollegen investierte Prof. Dr. Dabbert erhebliche Ressourcen in die Forschung, stellte sie durch Forschungszentren und eine verstärkte, reorganisierte Abteilung Forschungsförderung neu auf und schärfte das wissenschaftliche Profil.
• Als erster Rektor Deutschlands brachte er eine Initiative auf den Weg, Vertragslaufzeiten für Nachwuchswissenschaftler zu verlängern. Eine Graduierten-Akademie für Doktoranden und ein Personalentwicklungskonzept für den wissenschaftlichen Nachwuchs sollen Ausbildung und Karriereperspektiven verbessern (beides zur Zeit in Arbeit).
• Eine großangelegte Finanz- und Strukturreform bescherte den Universitätsangehörigen eine transparente und verlässliche Finanzplanung, reduzierte die Bürokratie und schaffte die Stellenbesetzungssperren ab.
Für ihre Innovationsfreude erhält die Universität derzeit viel Anerkennung:
• Laut internationalen Rankings sind vor allem die Agrar- und Lebensmittelforschung Nr. 1 in Deutschland und weltweit sichtbar.
• Die Graduiertenakademie erhielt bereits in der Konzeptphase eine Auszeichnung des Landes.
• Mit dem deutschen Exzellenzpreis für Lehre, dem ars legendi, prämierte die Hochschulrektorenkonferenz das bundesweit einmalige Konzept „Humboldt reloaded“ zum forschenden Lernen, entwickelt und betreut von Prof. Dr. Martin Blum.
Selbstverständnis eines Bandleaders
„An einer besonderen Universität kann man eben auch Besonderes erreichen“ – so begründet Rektor Prof. Dr. Dabbert die vielen Veränderungen der vergangenen Jahre.
„Die Universität Hohenheim ist eine kleine Universität mit einem sehr speziellen Profil. Man kennt sich und die wissenschaftlichen Disziplinen – Agrar-, Natur- sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – ergänzen sich gegenseitig. Das erlaubt wissenschaftliche Kooperationen zwischen allen Fakultäten - zum Beispiel in unserem Forschungsschwerpunkt Bioökonomie. All diese Rahmenbedingungen machen die Menschen kreativ und bringen sie ins Gespräch miteinander. Und so entsteht das Neue“, erklärt Prof. Dr. Dabbert.
Sein Selbstverständnis als Rektor des Jahres: „Ich fühle mich ähnlich wie ein Bandleader, der den ganzen Applaus bekommt, der aber weiß: ohne Musiker und Techniker gibt es kein Konzert.“
Preisgeld fließt in Forschende Lehre
Sein Preisgeld von 10.000 Euro will Prof. Dr. Dabbert für das Projekt Humboldt reloaded der Universität Hohenheim stiften. „Das Projekt vereinbart in idealer Weise Forschung und Lehre, in dem es Studierenden bereits im Bachelor-Studium erlaubt, eigene Forschung an bislang ungelösten Fragen zu betreiben“, begründet der Rektor des Jahres.
Einmal jährlich präsentieren mehrere hundert Teilnehmer ihre Ergebnisse auf einem eigenen Kongress an der Universität Hohenheim. „In den kommenden fünf Jahren sollen die besten Vorträge jeder Fakultät mit einem Reise-Stipendium prämiert werden. Damit können die Studierenden einen vollwertigen wissenschaftlichen Kongress ihrer Wahl besuchen oder ihre Ergebnisse auf einem der bundesweiten Kongresse zur studentischen Forschung vorstellen.“
Der neue Preis soll das vorbildliche Engagement der Südwestbank ergänzen, die den jährlichen Humboldt-reloaded-Kongress sponsert, mehrere Sachpreise vergibt und die drei herausragenden Forschungsprojekte mit Geldpreisen in Höhe von je 500 Euro prämiert.
Glückwünsche an Theresia Bauer als dreifache Wissenschaftsministerin des Jahres
Zeitgleich mit dem Rektor des Jahres verkündete der Deutsche Hochschulverband auch die Wahl von Theresia Bauer als Wissenschaftsministerin Baden-Württembergs zur „Wissenschaftsministerin des Jahres“. Seit Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2011 erhält Ministerin Bauer den Titel bereits zum dritten Mal (2016, 2015, 2013).
In seiner diesjährigen Auswertung bezeichnet der DHV Ministerin Bauer als „beste Wissenschaftsministerin seit langem“. Die Ministerin setze sich „hervorragend für die Hochschulen in Baden-Württemberg ein“. Ihr werde „ausgeprägte Bereitschaft zum Dialog, politische Rationalität, gar Exzellenz“ attestiert. Sie sei „kompetent und engagiert“. Ihre Arbeit „sachorientiert und ideologiefrei“.
„Im Namen der Universität Hohenheim aber auch ganz persönlich möchte ich Frau Ministerin Bauer sehr herzlich zu dieser wohlverdienten Ehrung gratulieren“, erklärt Prof. Dr. Dabbert nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. „Frau Ministerin Bauer hat in den vergangenen Jahren wiederholt die Rahmenbedingungen für die Universitäten verbessert und so manchen Erfolg in meiner Amtszeit erst möglich gemacht. Dafür sind wir ihr sehr dankbar.“
Am späten Vormittag will Prof. Dr. Dabbert einen lang anberaumten Routinetermin im Wissenschaftsministerium nutzen, um der Ministerin seine Glückwünsche persönlich auszusprechen.
HINTERGRUND: Auszeichnung „Rektor des Jahres
Mit der Auszeichnung „Rektor des Jahres“ würdigt der Deutsche Hochschulverband (DHV) eine vorbildliche Amtsführung des Geehrten. Der DHV ist die Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland. Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Ranking liegt in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Stimmberechtigt sind Verbandsmitglieder, die in persönlichen Anschreiben aufgefordert werden, ihren jeweils eigenen Rektor/ Präsidenten zu beurteilen. An der aktuellen Abstimmung nahmen 3.027 Wissenschaftler teil. Gerankt wurden nur Rektoren mit mindestens 30 Bewertungen. Der Preis „Rektor des Jahres“ wird am 4. April 2016 auf der Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin verliehen. Detaillierte Ergebnisse veröffentlicht der DHV in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“. Weitere Infos auch unter www.hochschulverband.de
Die Preisträger seit Einführung des „Rektors des Jahres“ im Überblick:
• 2016 Prof. Dr. Stephan Dabbert, Universität Hohenheim
• 2015 Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, TU Kaiserslautern
• 2014 Prof. Dr. Lambert Koch, Universität Wuppertal
• 2013 Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Humboldt-Universität zu Berlin (Präsident)
• 2012 Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, TU München (Präsident)
• 2011 Prof. Dr. Lambert Koch, Universität Wuppertal
• 2010 Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Universität Rostock
• 2009 Prof. Dr. Elmar Weiler, Ruhr-Universität Bochum
Text: Klebs