Kreativwettbewerb Bioökonomie: Uni Hohenheim zeichnet junge Siegerinnen und Sieger aus  [03.12.21]

Zum zweiten Mal prämiert die Uni Hohenheim die besten Einsendungen von Schülerinnen und Schülern im Wettbewerb zu den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Artenschutz

FUTURE MADE BY YOU – unter diesem Motto rief im Sommer 2021 die Universität Hohenheim zum zweiten Mal alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 auf, ihre Ideen für eine grünere Zukunft einzureichen. Am 2. Dezember 2021 wurden die besten Beiträge des Kreativwettbewerbs ausgezeichnet und in einer Online-Präsentation von den Teilnehmenden vorgestellt. Die Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Tuttlingen, Karlsruhe und Ansbach, Sonderpreise gehen nach Böblingen und Rottenburg. Ganz im Zeichen des Wissenschaftsjahrs 2020|21 ging es um die Bioökonomie, also eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaftsweise ohne fossile Rohstoffe. Bioökonomie ist auch die Kernkompetenz der Universität Hohenheim in Stuttgart.

FUTURE MADE BY YOU – unter diesem Motto hatte im Sommer 2021 die Universität Hohenheim in Stuttgart bundesweit Schülerinnen und Schüler aufgerufen, ihre Vorstellungen von einer grüneren Zukunft kreativ umzusetzen. | Universität Hohenheim / unger+


Ziel des Wettbewerbs war es, junge Menschen zu motivieren sich Gedanken über eine umweltfreundlichere Zukunft zu machen und eine kreative Idee zu entwickeln, selbst aktiv einen Beitrag für eine nachhaltigere Umwelt zu leisten. Denn knapper werdende Ressourcen und Nutzflächen bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung, Klimawandel und Rückgang der Artenvielfalt – all dies sind globale Herausforderungen, die vor allem Kinder und Jugendliche betreffen werden.

Die Teilnehmenden konnten sich auf verschiedene Weise mit diesen Themen auseinandersetzen: Ob alleine oder in einer Gruppe, ob als Dokumentation oder als Multimedia-Beitrag – bei der Umsetzung waren Kreativität und Wissen gefragt. Insgesamt gingen 35 Projektbeiträge ein, aus denen von einer fachkundigen Jury drei Gewinnerinnen und Gewinner ausgewählt wurden.

Dabei beurteilte die Jury die Einreichungen nach folgenden Gesichtspunkten: Ist der Beitrag informativ und gut recherchiert, ist er motivierend und regt andere an, selbst aktiv zu werden? Wie möchten die Teilnehmenden Flora und Fauna schützen? Wie sieht ihre Vision von der Zukunft und dem Weg dorthin aus? Nicht zuletzt spielten Kreativität und die Frage, ob die Ideen verständlich und nachvollziehbar sind, eine Rolle bei der Bewertung.


Ersten Platz belegt eine Multimedia-Dokumentation zu Energiepflanzen aus Tuttlingen

Über den ersten Platz und ein Preisgeld von 300 Euro durften sich Melina Reckermann und Isabell Seibel aus der Klassenstufe 12 des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Tuttlingen freuen. Unter dem Titel „Landwirtschaft auf Kosten der Umwelt?! – Energiepflanzen unter der Lupe“ reichten sie eine Multimedia-Dokumentation ein, die die Jury in jeder Hinsicht überzeugte.

Die beiden jungen Frauen beschäftigen sich schon seit vier Jahren in eigenen kleinen Forschungsprojekten mit den Themen Landwirtschaft im Klimawandel, Bodengesundheit, Biodiversität und klimagerechteres Düngemanagement. In ihrem aktuellen Projekt haben sie sich mit dem Einfluss der beiden sehr unterschiedlichen Energiepflanzen Mais und der aus Nordamerika stammenden Durchwachsenen Silphie auf landwirtschaftlich genutzten Boden und dessen Gesundheit auseinandergesetzt.

So untersuchten sie deren jeweiliges Potenzial bei der Wiedereingliederung unfruchtbarer Böden in einem Testfeld und in selbst entwickelten Testboxen im Labormaßstab. Ihre Ergebnisse haben sie nicht nur in einer Dokumentation, sondern auch in einem Kinderbuch dargestellt. Als Zusatz-Preis erhalten sie einen Besuch beim Fachgebiet Bodenbiologie der Universität Hohenheim und auf den Versuchsflächen des Projektes NOcsPS, dessen Ziel der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ist.


Zweiter Platz für den Nachhaltigkeitsclub „Erde an Menschheit!“ aus Karlsruhe

Über den zweiten Platz und 200 Euro Preisgeld kann sich der Nachhaltigkeitsclub „Erde an Menschheit!“ mit ihrer Sprecherin Merle Riemann aus Karlsruhe freuen. Schon seit etwas mehr als einem Jahr setzen sich die rund 30 Mitglieder zwischen 12 und 15 Jahren für Nachhaltigkeit ein.

Unter anderem betreiben sie Aufklärungsarbeit, veranstalten Müllsammelaktionen und verkaufen regelmäßig Upcyclingprodukte an kleinen Ständen. Das eingenommene Geld spenden sie an Umweltschutzorganisationen.

Das eingereichte Video ist ein Appell an die Menschheit nachhaltiger und umweltfreundlicher zu leben. Was jeder selbst dafür tun kann zeigen sie auch auf ihrem Instagram-Account @erde_an_menschheit.


Platz 3 für den Multimedia-Beitrag „Caro for future – Nachhaltigkeit im Alltag“ aus Ansbach

Den dritten Platz, verbunden mit einem Preisgeld von 100 Euro, belegen Schülerinnen der zwölften Klassenstufe am Gymnasium Carolinum in Ansbach: Sophia Beß, Anneke Brand, Lisa Frommberger, Agnes Hardung, Sara Haspel, Nele Müller, Larissa Ruttor und Nelli Uhlmann. Die Mitglieder des Projekt-Seminars zur Studien- und Berufsorientierung „Nachhaltigkeit im Alltag“ wollen die Menschen in und um die Stadt zu einem nachhaltigeren Leben inspirieren.

Mit Unterstützung eines Webentwicklers haben sie eine Website gestaltet, die Menschen dabei helfen soll ihr Leben nachhaltiger zu gestalten. So finden sich dort Einkaufstipps, ein Stadtplan mit nachhaltig geführten Läden sowie Erklärvideos zum Selbermachen von Kerzen, Kosmetika und Abschminkpads. Aktuell ist die Webseite noch nicht öffentlich zugänglich.


Sonderpreise: Besuch von Forschungsgruppen

Voraussetzung für erfolgreiche Forschung sind Neugier, Mut, Forschergeist sowie Kreativität. Deswegen wurden, neben den oben genannten, noch zwei Sonderpreise vergeben, die diese Eigenschaften der Teilnehmenden belohnen sollen. Denn die Universität Hohenheim steht für Forschendes Lernen von Anfang an.

Fabian Then aus der siebten Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums in Böblingen erhält für sein Projekt „Intelligenter Bienenstock“ einen Besuch bei der Landesanstalt für Bienenkunde in Kooperation mit dem Fachgebiet für Künstliche Intelligenz in der Agrartechnik. Über einen Besuch beim Rennteam der Universität Stuttgart dürfen sich vier Jungen aus der sechsten Klassenstufe des Sankt Meinrad-Gymnasiums in Rottenburg freuen, die das Projekt „Umweltauto“ eingereicht haben.


Nach der Schule: Bioökonomie im Studium

In ihren Einreichungen konnten die jungen Menschen ihre Ängste, Hoffnungen, Vorstellungen und vielleicht auch ihre Frustrationen in Bezug auf die Welt von morgen ausdrücken. All diese Emotionen können auch eine Grundlage für zukünftige Betätigungen bilden, bei denen ebenfalls große Kreativität gefragt ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. An der Universität Hohenheim ist sowohl die Forschung als auch die Lehre vom Leitthema Bioökonomie geprägt.

So ist im Bachelor- und Master-Studiengang „Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie“ das Kernthema, wie man Biomasse zur technisch genutzten Ressource und damit die Welt ein wenig besser machen kann.

Der Bachelor-Studiengang Sustainability & Change fokussiert auf das nachhaltige Management von Unternehmen und Organisationen. Denn um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, braucht es Veränderung und neue Ideen, um die Wirtschaft zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten.
Alle Studiengänge zur Bioökonomie


HINTERGRUND: Kreativ-Wettbewerb „FUTURE MADE BY YOU“

Im Juli 2021 hat die Universität Hohenheim aus Anlass des Wissenschaftsjahres 2020|21 – Bioökonomie zum zweiten Mal den bundesweiten Kreativwettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 13 ausgerufen. Sie konnten sich in freier Form mit dem Thema Bioökonomie auseinandersetzen – egal ob alleine oder in einer Gruppe, ob als Dokumentation oder als Multimedia-Beitrag.

Die eingereichten Arbeiten wurden von einer Jury bewertet: Prof. Dr. Johannes Steidle vom Fachgebiet Chemische Ökologie an der Universität Hohenheim ist zugleich Vorstandsmitglied des Kompetenzzentrums für Biodiversität und Integrative Taxonomie, Dr. Evelyn Reinmuth arbeitet im Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie und in der Geschäftsstelle Bioökonomie Hohenheim, und Biologin Marina Moser promoviert an der Universität Hohenheim und im Naturkundemuseum Stuttgart und ist Aktivistin der Initiative „Bunte Wiese Stuttgart“.


HINTERGRUND: Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

In den Jahren 2020 und 2021 steht das Wissenschaftsjahr im Zeichen der Bioökonomie – und damit einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise. Es geht darum, natürliche Stoffe und Ressourcen nachhaltig und innovativ zu produzieren und zu nutzen und so fossile und mineralische Rohstoffe zu ersetzen, Produkte umweltverträglicher herzustellen und biologische Ressourcen zu schonen. Das ist in Zeiten des Klimawandels, einer wachsenden Weltbevölkerung und eines drastischen Artenrückgangs mehr denn je notwendig. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtete Wissenschaftsjahr Bioökonomie rückt das Thema ins Rampenlicht.

Die Bioökonomie ist das Leitthema der Universität Hohenheim in Forschung und Lehre. Sie verbindet die agrarwissenschaftliche, die naturwissenschaftliche sowie die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät. Im Wissenschaftsjahr Bioökonomie informiert die Universität Hohenheim in zahlreichen Veranstaltungen Fachwelt und Öffentlichkeit zum Thema.

Über den ersten Platz beim Schulwettbewerb FUTURE MADE BY YOU der Universität Hohenheim freuen sich Melina Reckermann und Isabell Seibel aus der Klassenstufe 12 des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Tuttlingen. | Bildquelle: Corina Reckermann

Über den ersten Platz beim Schulwettbewerb FUTURE MADE BY YOU der Universität Hohenheim freuen sich Melina Reckermann und Isabell Seibel aus der Klassenstufe 12 des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Tuttlingen.
Bildquelle: Corina Reckermann

Text: Stuhlemmer


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